Die Erfahrungen, die ich beim Tausch des Turboladers gemacht habe, will ich gerne mit euch teilen. Ich habe beim Umbau selbst nicht all zu viele Bilder gemacht, wer also weitere Bilder bereitstellen will, kann dies gerne tun (-> PN) und ich baue sie hier ein.
Zu den benötigten / empfohlenen Teilen poste ich links zu EdgeAutosport, damit sich jeder ein Bild davon machen kann.
Alle Angaben sind ohne Gewähr. Nutzt diese Anleitung auf eigene Gefahr .
1. Vorbereitung
1.a - Anleitungen
Es gibt im Netz zwei sehr gute Anleitungen, die man - inklusive dieser Anleitung natürlich - vor dem Tausch auswendig lernen sollte .
Ziggo, MSF: http://www.mazdaspeedforums.org/forum/f498/bnr-s3-swap-how-88946/
CorkSport: http://www.corksport.com/support/instru…N-6-777-WEB.pdf
1.b - Werkzeug & Material
Ich empfehle jedem den Tausch auf ner Hebebühne durchzuführen. Das erleichtert die Arbeiten unterm Auto, da dort erfahrungsgemäß die Schrauben / Muttern sind, die am schlechtesten rauszudrehen sind.
Neben nem gut gefüllten Werkzeugkasten (ich hab u.a. den großen von KS Tools) sollte man auch Rostlöser / WD40, Kabelbinder, zwei kleine Auffangbehälter und ein altes Handtuch o.Ä. bereithalten.
Außerdem empfehle ich, dass man ggf. zusätzlich neben einem neuen Lader auch noch folgende Teile besorgt:
9 Bolzen f. Turbolader (http://edgeautosport.com/10mm-1-5-pitch-stud)
9 Muttern f. Turbolader (http://edgeautosport.com/10mm-1-5-pitch-nut-locking-head)
Dichtung Downpipe -> Turbolader (http://edgeautosport.com/mazda-oem-down…t-upper-ms3-ms6)
Dichtung Krümmer -> Turbolader (http://edgeautosport.com/mazda-oem-mani…-3-mazdaspeed-6)
Die Bolzen sind u.U. schon beim Turbolader dabei (BNR macht das z.B. so) und die alten Dichtungen kann man ggf. wieder verwenden. Aber besser, man hat ne neue Dichtung da liegen, als das man keine hat und eine braucht.
1.c - Weitere Hardware
Je nachdem, welchen Lader man verbaut, macht es eventuell Sinn, auch folgende Teile zu verbauen. Nicht alles ist zwingend nötig, vieles aber auch nicht unnötig :
Wer will kann sich auch gerne an meiner Specliste (in meinem Aufbau-Thread) orientieren. Den BNR S3 sollte man beispielsweise nicht mit der OEM-Airbox fahren (-> mind. 3" Intake).
Ladeluftkühler
Intake / SRI
BPV / BOV
EBCS
3" Downpipe
3" Catback
3 bar MAP Sensor (für Ladedrücke ab + / - 1.5 bar)
1.d - Dauer
Der Tausch hat mich 16 Stunden verteilt auf zwei Tage gekostet. Ich denke aber mit einer Hebebühne und evtl. weniger Komplikationen bei den Schrauben ist das locker in 10 Stunden zu schaffen.
2. Ausbau Turbolader
2.a - Alle Teile rund um den Lader
Den Lader kann man später relativ einfach nach vorne rechts Richtung Batterie / Luftfilter herausnehmen (siehe rot markierter Bereich im Bild). Es heißt also: Platz schaffen.
Dazu baut man folgendes aus:
Luftfilter / Intake
Batterie, Batteriehalterung & ECU
Turbo Inlet Pipe & Recirc Hose
Ladeluftkühler & BPV / BOV
2.b - Turbo und Co.
Es geht ans Eingemachte.
Man beginnt mit den Hitzeschutzblechen:
Oberes Hitzeschutzblech auf dem Krümmer (rot)
Unteres Hitzeschutzblech am Krümmer (gelb, Richtung Downpipe / Spritzwand)
Hinteres Hitzeschutzblech am Turbo (blau, Richtung Spritzwand, 2 Schrauben oben & eine unten)
Hitzeschutzblech am Bremskraftverstärker (grün)
Hintere TMIC-Halterung (links über dem Auslasskrümmer)
Jetzt gehts an den Lader selbst. Man sollte 2 kleine Auffangbehälter für Öl und Kühlflüssigkeit bereithalten.
Von unten wird nun folgendes demontiert:
Rücklauf Öl (orange, 2 kurze Schrauben am Lader & 2 lange Schrauben am Motorblock)
Zulauf Kühlflüssigkeit (grün): Den Gummischlauch an Stelle X im Bild mit einer Schraubzwinge zusammenklemmen, dann die Klammer (grüner Kreis) nach hinten ziehen.
Mit einem Auffangbehälter zur Hand jeweils Öl- und Kühlflüssigkeit auffangen.
Von oben gehts jetzt weiter.
Zulauf Öl (gelb)
Rücklauf Kühlflüssigkeit (vorne am Turbo Richtung AGR-Ventil)
Halterung Kühlflüssigkeitsschlauch (vorne unten am Turbolader)
OEM EBCS
AGR-Ventil
Auslasskrümmer (blau, 4 Muttern / Bolzen)
Downpipe (orange, 5 Muttern / Bolzen)
Mit einem Auffangbehälter zur Hand die Kühlflüssigkeit von der Rücklaufleitung und vom AGR selbst auffangen.
Die letzten 3 Schrauben sind noch mal unterm Turbolader: Die Befestigung am Motorblock. Die 2 Schrauben am Block müssen in jedem Fall raus, sollte die dritte Schraube am Turbolader fest sitzen: Kein Problem. Man kann den Lader auch mit der Befestigungsplatte nach oben rausziehen.
Am Besten hat man spätestens jetzt ne zweite Person zur Seite, die den Turbolader festhält. Sind alle Schrauben und Leitungen ab, kann man den Lader jetzt nach vorne Richtung Batterie / Luftfilter herausnehmen.
3. Einbau Turbolader
3.a - Zusammenbau
Je nachdem, welchen Turbo man nun einbaut, wird dieser erst noch komplettiert. Beim BNR S1 z.B. wird das untere Hitzeschild des OEM K04 übernommen sowie der Zulauf der Kühlflüssigkeit unten.
Die 9 Bolzen mit etwas Kupferpaste einschmieren und handfest in das Abgasgehäuse drehen. Eventuell kann es einfacher sein, nur die 5 Bolzen der Downpipe reinzudrehen. Die 4 Bolzen des Auslasskrümmers lassen sich dann reindrehen, wenn der Lader wieder an seinem Platz sitzt.
In den Ölzulauf vom Lader kann man nun noch etwas Öl reingeben.
3.b - Komplettieren
Nun kann alles wieder zusammengebaut werden:
Halterung Turbolader von unten an den Motorblock schrauben
Turbolader durch die Lücke wieder einfädeln
Bolzen an Downpipe und Auslasskrümmer handfest anziehen (bei Bedarf neue Dichtungen verwenden!)
Zulauf Öl
AGR-Ventil
Rücklauf Kühlflüssigkeit (vorne am Turbo Richtung AGR-Ventil)
Halterung Kühlflüssigkeitsschlauch (vorne unten am Turbolader)
EBCS
Turbolader an Halterung von unten festschrauben
Rücklauf Öl
Zulauf Kühlflüssigkeit (Schraubzwinge natürlich wieder entfernen)
Hinteres Hitzeschutzblech am Turbo (Richtung Spritzwand)
Unteres Hitzeschutzblech am Krümmer
Oberes Hitzeschutzblech auf dem Krümmer (rot)
Hitzeschutzblech am Bremskraftverstärker (grün)
Hintere TMIC-Halterung
Ladeluftkühler & BPV / BOV
Turbo Inlet Pipe & Recirc Hose
Batterie, Batteriehalterung & ECU
Luftfilter / Intake
4. Abschluss
Im MSF wird empfohlen, vor dem ersten Start die Zündung mehrmals ein- und wieder auszuschalten, damit sich der Öldruck im neuen Turbolader aufbauen kann. Man kann auch den Anlasser drei oder viermal jodeln lassen ohne den Motor zu starten (Kupplung, Vollgas und dann Schlüssel drehen bzw. Startknopf drücken).
Bedenkt, dass ein neuer Lader auch abgestimmt werden sollte!
Ich hab mit Sicherheit noch was vergessen oder in der Reihenfolge durcheinander gebracht. Hinweise sind gerne willkommen .