Dickeres oder dünneres Öl nehmen ?

  • Mahlzeit liebes Forum,

    seit mittlerweile mehr als einem Jahr bin ich schon am diskutieren mit meinen Kollegen welches Öl man wann nehmen sollte.

    Und zwar geht es mehr um die Viskositäten und nicht um den Hersteller oder die Additive.

    Zum Thema:

    (Details von mobiloil.de)
    Es heisst ja das ein 0W40 dünner ist als ein 5W50. Nimmt man aber das technische Datenblatt her und liest sich da mal ein, dann kommt man auf folgendes:

    Viskosität bei 100°C
    0W40 - 13,5 mm²/s
    5W50 - 17,5 mm²/s


    Somit wird eigentlich das dickere Öl bei Betriebstemperatur (ich fahre immer um die 100°C Öl) dünner. Bei einem 10W60 ist es noch extremer mit ca 22 mm²/s.

    Was ja nun heisst dass es bei 100° schneller fließt, und somit der notwendige Ölfilm von den Zylinderwänden usw auch dünner ist und es schneller zum Filmabriss kommen kann ?!

    Warum dann ein 10W60 oder höher benutzen wenn es eigentlich genau entgegen wirkt von dem was man erreichen will ?


    :confused_face:

  • Servus.

    Es heisst ja das ein 0W40 dünner ist als ein 5W50.


    Das ist richtig und gleichzeitig falsch. Weils immer auch darum geht, welche Temperatur du meinst.
    Denn jedes Öl wird dünner, umso wärmer es wird.

    Man kann also sagen, dass ein 0Wxx Öl beim Kaltstart dünner ist als ein 5Wxx oder 10Wxx. Also beschreibt die erste Zahl die Kalt-Viskosität.
    Die zweite Zahl aber beschreibt die Warm-Viskosität.

    Was ja nun heisst dass es bei 100° schneller fließt, und somit der notwendige Ölfilm von den Zylinderwänden usw auch dünner ist und es schneller zum Filmabriss kommen kann ?!

    Warum dann ein 10W60 oder höher benutzen wenn es eigentlich genau entgegen wirkt von dem was man erreichen will ?


    Du vermischt da zwei Sachen. Folgende zwei Anforderungen gibt es ans Öl:
    1.) niedrige Kalt-Visko, damit es beim Kaltstart so schnell wie möglich die leeren Ölkanäle und lager füllt und somit auf Druck bringt
    2.) "Temperatur-Stabilität" im Betrieb


    zu 2.)
    Hier ist es nicht wichtig eine niedrige Visko zu haben. Sondern das Öl muss mit hoher Temp. noch seine Schmierfähigkeit haben und Druckbelastungen aushalten.


    Daher wäre das (theoretisch) optimale Motoröl (nur auf die Visko reduziert) ein 0W60. Das gibt es aber leider nicht!
    Daher muss man immer einen Kompromiss eingehen.
    Wenn man seinen MPS im Sommer mit 10W60 bewegt, kann man überlegen im Winter (sofern man damit im Winter fährt) auf ein 0Wxx zu wechseln.

    LG

  • Du vermischt da zwei Sachen. Folgende zwei Anforderungen gibt es ans Öl:
    1.) niedrige Kalt-Visko, damit es beim Kaltstart so schnell wie möglich die leeren Ölkanäle und lager füllt und somit auf Druck bringt
    2.) "Temperatur-Stabilität" im Betrieb

    Daher habe ich mich letztes Jahr für das 0W40 entschieden, da mit dem 0W genau das relativ schnell passiert.

    Zwischen einem 0W40 und einem 5W50 von Mobil sind genau 1°C unterschied was die max. Temp angeht. Also nicht relevant für die Entscheidung

    Winter fahre ich nicht, daher wäre es nicht tragisch. Nur ist es eben der Gedanke wenn das 60er Öl zwar mehr Tempereratur aushält, dafür aber dünner wird (vllt sogar zu dünn) ob das noch gut ist damit Lager und speziell die Kolbenringe das Öl noch optimal abstreifen können ....

    Ausserdem heisst es ja das dünneres Öl für Turbomotoren besser ist als ein dickeres (von der Viskosität her) :astonished_face:

  • Hi
    Ich denke den Hths wert sollte man für ein Sommeröl nicht vernachlässigen, vor allem bei hoch belasteten Turbomotoren. Der Hths wert gibt ja an wie scherstabil das Öl bei hohen Temperaturen ist.
    Mfg

    Klar ist das nicht zu vernachlässigen, aber so wie ich im Moment zwichen dem 0W40 und dem 5W50 überlege ist der HTHS Wert docch unterschiedlich 3.8 und 4.4 .

    Was ich aber auch noch weiss ist dass ein zu hoher HTHS Wert zwar sehr Scherstabil ist bei hohen Temperaturen, allerdings das Öl auch mehr Ablagerungen im Motor erzeugt. Die Frage ist aber ab wann der Wert zu hoch ist.
    Laut Wiki gilt alles über 3.5 für sehr stabil...

    EDIT:

    Mobil 1 Empfehlungen für den MPS sind folgende:

    Mobil 1 ESP 0W-30
    Mobil 1 New Life 0W-40
    Mobil 1 Fuel Economy 0W-30

    Einmal editiert, zuletzt von MR-Performance (24. April 2017 um 11:09)

  • Meine persönliche Meinung:
    1.) vergiss 0W-30 beim MPS komplett!
    2.) 0W-xx maximal fürn Winterbetrieb beim MPS

    Nachdem deinen MPS nur im Sommer fährst, würde ich hier in Österreich (keine Vmax Fahrten!) und wenn damit nicht auf die Rennstrecke fährst ein 5W-40 oder 5W-50 nehmen. Ersteres von Fuchs fahre ich in meinem MPS (ebenfalls nur Sommer).

    Und beim Sommer-Betrieb würde ich auch das Kaltstart-Verhalten nicht überbewerten, denn:
    - beim Kaltstart dauert es nur ein paar Sekunden bis das/der Öl/-druck überall ist (und nur darum gehts!)
    - allerdings fährst du bei betriebswarmen Motor dann je nach Fahrstrecke relativ lange, wo dann auch das Öl an heißen Sommertagen noch zuverlässig arbeiten soll! Und hier ist u.a. der HTHS Wert ausschlaggebend.

  • Wer von JP die Videos im ROWE Werk geschaut hat, wir auch wissen, dass eine dickere Heissvisko NICHT IMMER besser is.

    Dr. Bock hat ja genaustens erklärt, dass zu dicke Öle gerne Probleme haben, die Temperatur wegzuschaffen.

    Daher ist in vielen Motoren ein W60 viiiiel zu dick und bringt teilweise sogar Nachteile mit sich, nemlich dass die Reibung zu nimmt im normalen Betrieb und damit sinkt auch die Leistung.

    Ich mein die fahrn in dem M6 GT3 ein 10W40 und kein W60...
    Und die Motoren werden weit mehr belastet als jeder MPS hier...

    Soll natürlich jeder denken und fahren was er will, aber meiner Meinung nach haben Leute wie er einiges mehr an Erfahrung und Wissen in die chemischen und physikalischen Eigenschaften der Öle als 99% aller hier :winking_face:

  • ein gutes 5W40 und gut ist die Sache...
    Zb. Addinol super light 5W40 :winking_face:
    Die,die es fahren können dies bestätigen... Ansonsten mal im ttrs Forum quer lesen warum und wieso. Dort haben Sie auch Ölanalysen gemacht zur langzeitstabilität des Öles usw

  • Aus 4.4L V8 ~580PS zu ziehen is für den Motor schonender als aus 2.3L 4Zyl teilweise bis zu 450PS zu holen. Die L3 sind viel höher belastet während der M6 noch genügend Reserven hat.

  • Wer von JP die Videos im ROWE Werk geschaut hat, wir auch wissen, dass eine dickere Heissvisko NICHT IMMER besser is.

    Dr. Bock hat ja genaustens erklärt, dass zu dicke Öle gerne Probleme haben, die Temperatur wegzuschaffen.

    Natürlich hab ich mir diese Videos schon mehrmals angeschaut.

    Nur wenn wir hier immer von 100°C ausgehen sieht man doch ganz klar dass ein 60er viel dünner wird als ein 20er. Daher ist es auch schneller weg, klar kommt es dann auch wieder schneller, nur ist das gut ?

  • @ElectroStylz:

    Rein von der Leistung her ja, aber was die Dauerbelastung angeht nicht...
    Überleg mal die fahrn mit den Karren 24h Rennen, was mitn MPS wohl wiederum keiner macht. Darum gings mir :winking_face:

    Und selbst nen kurzer Rennstreckeneinsatz ist nicht sone Hatz wie 24h Vollgas

    Aber ich lasse mich auch gerne eines besseren belehren :smiling_face:

  • Ich teile die Meinung von 1.6Colt, je dicker die Suppe, desto schwerer hat es der Motor die erreichte Temperatur wieder abzubauen. Ich konnte es schön beobachten wie mein MPS Jahr für Jahr eine höhere Öl-Temperatur auf dem Track hatte.

    2012
    0W40 -> kann ich mich nicht mehr 100% erinnern, aber glaube nie über 102 Grad
    2013/14
    5W50 -> Meist nie über 104 Grad
    2015
    10W60 -> Locker mal 112 Grad

    Für mich ein Zeichen, dass das dickere Öl einfach die Wärme in einem Zyklus nicht schnell genug abgeben konnte. Daher kommt im 370Z erstmal wieder nur ein 5W40 rein. Der schafft nämlich noch höhere Temperaturen als der MPS damals :grinning_squinting_face:

  • mobil 1 5w50 ü115grad aufn track 85 bis 87grad bei normaler Fahrweise.
    Mobil 1 0w40 aufn track nie gewesen Autobahn aber schnell 108 Grad normale fahrweise 82 bis 84 (nach 4000km erneuert und bekommt ein ganz klares NEIN! Das kam ehr zäh raus.
    Motul v300 5w40 estercore normale fahrweise 76 bis 82 Grad. Auf der Bahn hatte ich es schon bei 97 bei 280+.

    Das 0w40 von mobil war richtiger müll. So fuhr es sich auch. Bin mit dem estercore echt zu frieden. Kostet ein paar taler mehr aber ruck zuck sinkt die öl temp. Bilde mir auch ein das der tiefkaltstart ruhiger ist. Der mps ruppelt ja die ersten sekunden etwas.
    Verbrauchstechnisch darauf achte ich nicht. Heute 10l morgen 18l+ das ist mir hupe. Das öl baut aber wunderbar schnell die Temperatur ab und bleibt doch recht kühl. Die Verpackung ist auch sehr edel :grinning_face_with_smiling_eyes:

  • Also bei mir kam das NewLife 0W40 noch NIE zäh raus...

    War immer normal flüssig und auch kein Geruppel beim Kaltstart oder andere Spirenzchen...
    Bin nachwievor top zufrieden und fahre es seit dem 5000er Service immer wieder aufs neue...

    Irgendwie sind deine MPS alle anders :grinning_squinting_face:

  • Ich fahre das Mobil 5w50 seit Jahren und bin voll zufrieden. Ich fahre selten Kurzstrecke, nie Rennstrecke, aber öfter auf der A3 von NRW- Bayern zu Schwiegereltern. Da wird immer so schnell gefahren wie es möglich ist ( Wetter,Verkehr). Da sind dann auch mal grössere Strecken dabei die permanet zwischen 200-260 km/h gefahren werden.
    Als ich bei Goldtimer war (der auch BMWtuning macht) erzählte er mir das es öfter mal Probleme mit getunten BMW und dem BMW Öl gegeben hat ( ich glaube die haben 0w30 drin). Erst nach der Umstellung aud Mobil 5W50 waren die Probleme weg.

  • Wer von JP die Videos im ROWE Werk geschaut hat, wir auch wissen, dass eine dickere Heissvisko NICHT IMMER besser is.

    Dr. Bock hat ja genaustens erklärt, dass zu dicke Öle gerne Probleme haben, die Temperatur wegzuschaffen.

    Daher ist in vielen Motoren ein W60 viiiiel zu dick und bringt teilweise sogar Nachteile mit sich, nemlich dass die Reibung zu nimmt im normalen Betrieb und damit sinkt auch die Leistung.

    Ich mein die fahrn in dem M6 GT3 ein 10W40 und kein W60...
    Und die Motoren werden weit mehr belastet als jeder MPS hier...

    Soll natürlich jeder denken und fahren was er will, aber meiner Meinung nach haben Leute wie er einiges mehr an Erfahrung und Wissen in die chemischen und physikalischen Eigenschaften der Öle als 99% aller hier :winking_face:

    Hier Mal ein Vergleich zwischen ravenol 5w50 und dem motul 10w40 300v chrono

    Das Ravenol ist sowohl dünner im (sehr!) kalten Zustand als auch dicker im heißen, es ist ein recht dickes SAE50 und hat einen HTHS von 4,7 das Motul ist eher dünn ausgelegt und hat einen HTHS von 4,2. Das Motul ist aber deutlich stabiler aufgrund des dicken 10W Basisöls. Ein 5W50 schafft diese Spreizung nur mit viel Einsatz von Polymeren.


    Ich würde ein 10W40 dem 5W50 vorziehen.


    EDIT: Um den Unterschied aufzuzeigen was das Basisöl kann, ein Motul 300V 15W50 hat eine geringere Heißvisko (~20 zu ~18mm²/s) wie das Ravenol, aber einen höheren (5,3) und stabilieren HTHS (dicke des Öls bei 150°C und Scherbelastung).

    Einmal editiert, zuletzt von Namalu (18. Januar 2020 um 19:35)