Hier sollte langsam mal etwas Licht ins Dunkel gebracht werden:
1.) Das o.g. 2D-Boost-"Kennfeld" ist eine Limiter-Tabelle und kein "Target"/Ziel-Kennfeld!
Konkret bedeutet dies: Wenn der angegebene Ladedruck bei geg. Drehzahl überschritten wird, wird der WGDC gemäß einer weiteren Steuertabelle reduziert.
Höchstwahrscheinlich ist die Abstimmung Load-basiert, evtl. sind die Ladedruck-Korrekturtabellen sogar auf "0" gesetzt und damit komplett deaktiviert, dann wird nur noch über die Last-Tabellen geregelt (der Boost-Limiter ist natürlich trotzdem noch aktiv).
Ein Ladedruck von 1.4x bar ist gemäß den abgebildeten Tabellen aber definitiv nicht eingestellt. Dieser kann natürlich vorübergehend anliegen, wenn er zum Erreichen der angegebenen Ziel-Last erforderlich und der WGDC hoch genug eingestellt ist, hat aber nichts mit einer "Zielgröße" zu tun.
2.) Es stimmt natürlich, dass 260 (kPa) sinnlos sind, wenn nicht mindestens ein 3 bar MAP-Sensor verbaut ist (aber ist das denn nicht vielleicht tatsächlich der Fall?!?); der OEM-Sensor kann jedenfalls nur bis 255 kPa "lesen" (inkl. Atmosphärendruck), demensprechend müssen alle Ladedruckangaben selbstredend darunter liegen.
3.) Der WGDC ist so eingestellt, dass der Lader zwischen 5000 und 5500 U/min "alles gibt" (deswegen auch max. Target-Load bis 5500), da in diesem Bereich bei einem k04-basierten Lader die maximale Leistung erzielt werden kann. Bei 6000 U/min scheint der Lader auch noch einigermaßen effizient zu arbeiten (im Vergleich zu OEM), aber spätestens bei 6.5k geht ihm offensichtlich die Luft aus.
4.) Zur Drosselklappensteuerung: Wie sehen denn die restlichen 3D Throttle-Tabellen aus??? Wenn genauso, dann wäre es in der Tat nicht sehr clever, die DK über 5500 U/min schließen zu lassen.
5.) Gleiches für die Zündung: man muss sich immer alle Kennfelder ansehen und nicht nur eines rauspicken, da einige nämlich nur für/unter bestimmten Bedingungen relevant sind! Die Zündung ist obenrum jedenfall teilweise deutlich angehoben, was in der Tat Leistung bringt.
Alles in allem macht die sichtbare Abstimmung also deutlich mehr Sinn als die meisten hier denken - einen eindeutigen, wirklich "groben" Fehler kann ich jedenfalls nicht erkennen (mit den obigen Einschränkungen/Bemerkungen).
SPS muss sich hier also eigentlich nicht in die Enge drängen lassen, und vor diesem Hintergrund finde ich deren Reaktion ziemlich unprofessionell. Wenn eindeutig klar ist, dass die Abstimung von SPS stammt (was nach der Aussage von Scholzi als erwiesen angesehen werden kann), muss man darüber doch nicht mehr diskutieren!?
Wie gesagt, das Ganze ist nicht so schlecht wie es hier geredet wurde, aber dazu sollte man dann auch einfach stehen, sich ggf. rechtfertigen und nicht einknicken oder nach vermeintlichen "Ausreden" suchen - diese Hinhaltetaktik und die schwammigen, teilweise widersprüchlichen Argumentationen schaden definitiv nur dem Händler-Ruf!