VVT-Steller

  • Moin,

    ich habe mal eine Verständnisfrage zum VVT-Steller. Ich beschäftige mich seit einer Weile mit dem Motor-aufbau Thema und lese dazu das ein oder andere How-To oder Beiträge hier und in anderen Foren. Konkret taucht dort in Bezug auf den Wechsel vom VVT-Steller immer wieder auf, dass dieser ABSOLUT EXACT genauso auf der Einlassnockenwelle sitzen muss wie er es ab Werk tut. Also soll man beim wechsel eine Markierung auf den alten und die Nockenwelle machen und den neuen exact genauso wieder montieren. Ich verstehe aber nicht warum!?
    Wenn ich das Konzept der variablen Nockenwellenverstellung richtig verstehe dienst es dazu den Winkel der Nockenwelle zum Gesamtsystem zu ändern und damit die Ventilöffnungszeiten, oder die Überschneidung der Öffnung zwischen Einlass- und Auslassventilen variabel an den Lastzustand des Motors anzupassen. Bei einem Steller wie dem unseren wird also der Winkel ein paar Grad in die eine oder andere Richtung verdreht. Ein paar Grad vor oder zurück sind doch relativ, wieso ist also die absolute Position des Stellers auf der Nockenwelle interessant?

    Das einzige was ich mir als Erklärung denken könnte wäre, dass der Steller ohne Öldruck in einer "zufälligen" Stellung stehenbleibt? Wenn das aber wirklich so wichtig ist, muss es denn nicht irgendeine Markierung geben oder einen Hinweis wie dieser Steller zu installieren ist? Wie hat Mazda den ersten Steller installiert ohne abzugucken? :winking_face:

    Danke für euren Input.

  • du hast auf der Nockenwelle einen Sensorring, der die aktuelle position im winkel misst...dazu wird der vvt mit öl betätigt und verstellt...

    dementsprechend muss der vvt wieder auf die gleiche position gebracht werden wie ab werk, weil du beim wechsel des vvt den senorring nicht verändern kannst, ansonsten würdest ja die steuerzeiten verändern und das kann ins auge gehen...

    hoffe ich konnte es halbwegs erklären... :smiling_face:

  • Danke für Deine Erklärung. Verstehen tue ich das ganze aber dennoch nicht, sorry. :smiling_face:

    Also auf der Nockenwelle ist ein Sensorring --> Damit weiß ich mit hilfe des Nockenwellensensors um den "aktuellen Winkel" der Nockenwelle (In Bezug auf die Kurbelwellenlage zumindest). Aber es geht hierbei um die Nockenwelle in Bezug auf das Gesamtsystem, dafür ist natürlich entscheident, dass die Nockenwelle in der richtigen Position eingebaut ist. Stichwort "Timing einstellen". Dafür ist es aber für den Moment egal wie das (mal vereinfacht gesprochen) runde Zahnrad auf der Nockenwelle montiert ist. Oder nicht?

    Ich versuche noch mal mein Verständnisproblem aufzuzeigen:
    Der VVT-Steller arbeitet mit Öldruck, soviel ist also klar. Da ich wohl keinen negativen Druck an den Steller weiterleiten kann, gehe ich davon aus, dass er drucklos in einen Ruhezustand "fährt". Wenn ich nun also Druck drauf gebe, wird er sich relativ zu seiner Grundposition um ein paar Grad (je nach Druck) verdrehen. Ich sehe nicht warum hierfür die Montierrichtung irgendwie eine Rolle spielt, da die Verdrehung ja relativ zu sein scheint.

    Ich verstehe es also noch immer nicht richtig, bin aber weiterhin für Erklärungen offen. :smiling_face:

  • Also Kurbelwelle zur Nockenwelle ist im Prinzip dein Geamtsystem, diese Baugruppe muss mit einander harmonieren, sonst knallts...

    Somit muss Timing von Nockenwelle zu Kurbelwelle zu VVT und zu Sensor stimmen, damit die richtigen Steuerzeiten eingehalten werden...und es sind echt knackige Toleranzen die hier aufgerufen werden, kannst mir glauben ( arbeite bei Tk camshafts in der Vorentwicklung )...

    weiters muss das so genau sein weil du je nach last nur einen minimalen bereich hast wo du überschneidung der Profile fahren kannst, bei falscher Einstellung kann auch das zu Ausfall führen...


    es ist schwierig das hier in ein paar worten zu erklären :winking_face:


    anbei noch ein link wie ein vvt zb aussieht http://en.wikipedia.org/wiki/File:Vane_phasers_T-GDI.JPG vielleicht kannst du es dir so besser vorstellen...


    edit: einpaar grad können je nach system bis zu 35° sein :winking_face:

    und ich hab grad einen phasensteller von BMW gefunden, der hat als montage hilfe und zum halten auf grundposition einen positionierungsstift...du must ja bedenken das der phasensteller nicht "ständig" schaltet, sondern der regelt nach Last...

  • Danke für Deine Gedult :thumbs_up:

    Ich versuche noch mals deutlich zu machen worauf ich hinaus will, denn ich scheine etwas begriffsstutzig.

    Also ich verstehe und weiß natürlich das es immens wichtig ist, dass die Kurbelwellen- und Nockenwellenpositionen zueinander sehr genau stimmen müssen und der Motor nur wenn dieses zu 100% richtig eingestellt ist richtig läuft respektieve überhaupt läuft ohne schaden zu nehmen. Soviel ist also klar. :winking_face:
    Deswegen ist natürlcih beim wechseln der Kette das timing des Motors exact einzustellen. Das ist logisch.

    Ich versuche es mal geordnet herzuleiten:

    Annahme: Der VVT-Steller befindet sich ohne Öldruck in einem definierten Zustand. (z.B. Rückstellung durch eine Feder, siehe dein verlinktes Bild)
    => Daraus folgt, dass der Steller sich bei ausgeschaltetem Motor, z.B. im Zeitpunkt der Montage oder des einstellens des Timings, verhält wie ein normales Zahnrad.
    => Bei einem normalen Zahnrad ist die Montagerichtung egal, da rund und gleichmäßig "bezahnt" :smiling_face:
    => Montagewinkel des "Zahnrads" auf der Nockenwelle ist egal

    Annahme: Der VVT-Steller kann mit Öldruck um bis zu x° (z.B. 35) aus seiner definierten Ruheposition ausgelenkt werden um eine Verdrehung der Nockenwelle zum Gesamtsystem (Kurbel-/Auslassnockenwelle) zu erreichen.
    => Da die Auslenkung immer ausgehend von einer Ruhelage ist, ist die Auslenkung relativ zu dieser messbar. (z.B. linear zum angelegten öldruck --> VVT Stellventil oder so)

    Also muss meine erste Annahme schon falsch sein? Bei deinem verlinkten Bild links ist so eine Feder zu sehen...

  • kein problem... :winking_face:


    ich glaube ich habe verstanden auf was du hinaus willst:


    -bei der montage eines "normalen" zahnrades ist es "egal" in welcher position er montiert wird, da Verzahnung gleichmässig---korrekt

    -beim vvt ist das zahnrad ebenfalls gleichmässig verzahnt, jedoch zum pfasensteller (vvt) orientiert, dies kann zb. mit einer feder realisiert sein, nut und feder, bohrung und stift usw...dementsprechend brauchst du zur vvt montage "hilfswerkzeug" weil meist nur eine bohrung, eine nut oder was auch immer eingestellt werden kann, stichwort poka yoke http://de.wikipedia.org/wiki/Poka_Yoke


    das heisst also, wenn das system durchdacht ist kannst du es theoretisch garnicht falsch montieren, weil die teile nur so exact ineinander passen, man könnte lediglich um zb. einen zahn verrutschen was man aber schnell merken würde... :face_with_tongue:

  • es gibt aber kein Einbauwerkzeug für den VVT. Im Drucklosen hat der Versteller immer die gleich feste Position auf dem Zahnrad, wenn der Versteller ein defekt hat dann nicht mehr(markierungen müssen fluchten) . Es macht keine unterschied in welcher Postion das Rad/Vertseller(ist ja ein Bauteil) verbaut ist zur NW (Timing muss natürlich stimmen). Machen tut er immer das gleiche . Was man auch schön mit Tester prüfen kann so wie auch Steurketten längung etc
    Ich selber hab das schon gefühlte 1000x getestet, weil es keine konkreten Ausagen/ Angaben dazu gibt.

    4 Mal editiert, zuletzt von martin (27. Mai 2013 um 19:33)

  • So - ich glaube wir kommen der Sache näher! :smiling_face:

    Wenn ich Dich Marko_mps richtig verstanden habe geht es Dir um die Betätigung der Verstellung und die Gewissheit, dass diese auch richtig mit dem "Aktor" zusammenpasst. Ich habe mal schnell ein Bild eines Stellers gemacht und welche von Nockenwellen im Internet zusammengesucht.

    Hier die Bilder: Link

    Auf dem "blanken" Teil der Nockenwelle sitzt dann wohl das Stellventil welches den Druck auf den Steller gibt. In der Nockenwelle sind dann ein paar löcher um das Öl zum Steller zu transportieren. Am Steller selbst sieht man dann auch wieder verschiedene Löcher. Ich gehe mal davon aus, dass die vorderen am Steller (näher an der Öffnung) in die Nut auf der Nockenwelle passen und die in der "Nut" des Stellers wiederum auf die ganz äußeren Bohrungen der Nockenwelle?!?

    Demnach wäre die Montagerichtung tatsächlich egal!? Eine Montagehilfe gibt es nicht, man kann den Steller anbauen wie man lustig ist. :smiling_face: Soviel zu durchdacht :winking_face:

    Gruß
    Marco

  • also gut...ich rede die die ganze zeit von der montage des phasenstellers an das zahnrad :face_with_rolling_eyes:


    wenn ihr den phasensteller und das zahnrad als ein bauteil seht ( martin: vollkommen korrekt :thumbs_up: ) sollte grundsätzlich egal sein wie das ding montiert wird...

    ich habe unser vvt nie genau betrachtet, aber meist ist es so das in der welle die ölversorgungsbohrungen sitzen und im vvt dazu passend axial angeordnete nuten, über diese fliesst das öl und betätigt den phaser...